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Klostergeister 2023

Klostergeister in Inzigkofen

Das jährliche Klassentreffen hat wieder stattgefunden.  Viele bekannte Gesichter waren wieder mit mir zusammen an diesem schönen Ort der Inspiration. Einige Teilnehmer sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und umso mehr hat es mich gefreut, auch in diesem Jahr fast eine ganze Woche mit Ihnen verbracht zu haben. Auch in diesem Jahr hatten sich neue Gesichter dazu gefunden. Einige Klosterneulinge kannte ich bereits durch mein Fotoprojekt und unsere Weeklypic-Community. Und immer wieder ist es schön, den Menschen hinter dem Avatar kennen zu lernen. 

Ankunft am Sonntag

Den weiten Weg aus dem Münsterland zum Kloster brachte ich bereits am Sonntag hinter mich, obwohl der Workshop erst am Montag offiziell startet. Ich bin dieses mal sehr gut durchgekommen und hatte lediglich ein wenig "Unwetter" mit starken Regenfällen auf dem Weg. Der Regen sollte mir die Woche über treu bleiben. Aber zunächst haben sich fast alle Teilnehmer am Sonntagabend im Bootshaus in Sigmaringen eingefunden. So startete der Workshop dann doch irgendwie schon am Sonntag. 

Tag 1 - Bilderschau, Schnitzeljagd und Projektfindung

Am Montag ging es nach dem gemeinsamen Mittagessen dann offiziell mit dem Workshop los. Nach einer kurzen Einführung und Vorstellungsrunde der Teilnehmer ging es an die traditionelle Bilderschau. Hierzu bringen alle Teilnehmer drei eigene Bilder gedruckt mit und diese werden betrachtet, besprochen und bewundert. Diese Bilderschau ist immer wieder sehr bereichernd. Danach ging es dann nicht wie die vergangenen Male schon in die Projektfindung. Es gab einen weiteren Programmpunkt, der die Teilnehmer - Wiederholer und Klosterneulinge -  näher ans Kloster bringen sollte. Eine Schnitzeljagd nach Motiven. In kleinen 3-er Gruppen sind wir durchs Gelände gezogen und sollten aus 17 Begriffen eine Collage mit 9 Bildern erstellen. Danke Thomas und Sonja, für diese erste gemeinsame Aufgabe im Workshop. 

Nach der Review dieser Collagen ging es dann endlich an die Projektfindung und Gruppeneinteilung. Es finden sich immer 3-4 Personen für ein Foto-Projekt zusammen, welches dann am letzten Abend der Gruppe präsentiert wird. Für mich gab es dieses Jahr "Stimmungen". Obwohl das am ersten Tag noch gar nicht so klar war. Klar war nur, dass es unscharfe Portraits werden sollen. Ein Projekt mit wenig Technik, einiger Kreativität und mal weg von den üblichen Portraitaufnahmen. Einen kleinen Spaziergang durch den Fürstlichen Park gab es zum Abschluss des Tages.

Tag 2 - Morgenrunde, Projektzeit, Licht und "was mit Holz"

Am Morgen gab es noch ein paar organisatorische Dinge die besprochen wurden. Und natürlich durfte das Tagesmotto nicht fehlen. Moni hat es uns in diesem Jahr einfach gehalten. Das Tagesmotto lautete: "Dinge über mir". Mit diesem Thema im Hinterkopf, ging es dann zunächst in die erste Projektzeit. Wie startet man ein solches Fotoprojekt? Wir - Sonja, Dan, Frank und ich - waren uns schnell einig: wir müssen einfach anfangen. Also Ausrüstung gepackt und ab zum See, die ersten unscharfen Bilder der Woche einfangen. 

Nach dem Mittag gab es eine Unterrichtseinheit zum Thema Licht. Hier wiederholten sich ein paar theoretische Dinge für mich. Dennoch war die anschließende Übung mit dem Blitz wieder toll und bringt mit jeder Wiederholung auch eine Sicherheit im Umgang mit der Technik. 

Am Nachmittag wurde gebastelt. Was unter "Mystery-Projekt" auf dem Plan stand, fand sich als "InziPod" in Einzelteilen wieder. Es wurde gesägt, gebohrt und lackiert. Am Ende hatte jeder ein neues bodennahes Plattenstativ. Die Fertigstellung nach dem Trocknen sollte an Tag 3 stattfinden. Zum Abschluss des Tages gab es die Bilderschau zum Tagesmotto inklusive Besprechung der Bilder. 

Tag 3 - Inzi-Pod, Gestaltung und Projekt

Bevor wir am Mittwoch das Bastelprojekt beenden, gab es ein neues Tagesmotto. Entgegen dem vorherigen Tag war es diesmal "boden-nah". Meine Gedanken waren sofort bei einer Schnecke. Also schnell raus in den Kräutergarten und eine Schnecke suchen. Damit war das Tagesmotto schonmal abgearbeitet. Nachdem wir dann die Bastelstative fertig gestellt hatten, haben wir uns mit dem Thema Gestaltung in Bildern beschäftigt. Welche Möglichkeiten gibt es für die Gestaltung? wie räume ich ein Bild auf? Was sind die Kriterien? Das ganze haben wir dann auch in einer praktischen Übung ausprobiert. Der ganze Nachmittag stand dann im Zeichen der Projektarbeit. Wir haben auch hier in der Gruppe wieder schöne Ideen ausprobiert. Die liebe Myriam hat am Nachmittag ein wenig mit Nebel experimentiert. Das spannendende dabei war, nicht die Rauchmelder im Kloster auszulösen. Nach dem Abendessen haben wir dann die Bilder des Tages besprochen: Tagesmotto und Gestaltung. 

TAG 4 - Projektzeit, Kreativübungen und "eilig"

 Tag 4 startete mit der obligatorischen Morgenrunde. Der Tag wurde besprochen und uns wurde das Tagesmotto "eilig" mitgegeben. Eilig? wirklich? Auf jeden Fall ein Motto, was sich nicht so "nebenbei" erledigen lässt. Naja, erstmal wieder ins Projekt. Mittlerweile hatten sich bereits einige "Stimmungen" gesammelt. Da ich teilweise auch vor der Kamera aktiv war, habe ich von diesem Tag gar nicht viele Bilder. 

Nach der Projektzeit hat Moni ihre "Uff"-gaben verteilt für die Kreativität. Aus dem Feuilleton ausgeschnittene Zeitungsüberschriften sollten in Fotos umgesetzt werden. Das ganze in einer Gruppenzusammenstellung die man diese Woche noch nicht hatte. Myriam und Katrin haben dann mit mir zusammen die Überschrift: "Die Dollars haben mich feucht gemacht" umgesetzt. Wir haben es einmal Geld regnen lassen und bei einer zweiten Idee das ganze etwas "wörtlicher" genommen. Vorab sollten wir von "einem" Gegenstand, "zehn" Bilder machen. Das ganze aber Abstrakt, dass man den Gegenstand vielleicht nicht direkt erkennt. Die ersten drei, vier Bilder waren schnell gemacht. Dann kam ich schon etwas mehr ins Grübeln, was man noch für Bilder von einem Gegenstand machen kann. Achja, ich hatte mir ein Weinglas ausgesucht. 

TAG 5 - Projektvorstellung

und wieder...: Schon Freitag... Die Woche ist immer so schnell vorbei...

Am Freitag ging es darum, die Präsentation unserer Projektarbeit abzuschließen. Ich habe unsere Bilder in ein Video gepackt und mit etwas Musik unterlegt. Die Bilderauswahl und die Festlegung der Stimmungen hatten wir bereits am Abend vorher abgeschlossen. Es ging also im wesentlichem um die richtige Reihenfolge und die richtige Länge des Videos. Wir haben insgesamt 15 verschiedene Stimmungen in Situationen umgesetzt und fotografiert. Ein richtig tolles Ergebnis ist dabei raus gekommen. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Projektarbeit aus diesem Workshop. 

Abgeschlossen wurde die Woche dann abends mit der traditionellen Projektvorstellung der einzelnen Kleingruppen. Das ist ein echtes Highlight, da man oft erst am letzten Abend mitbekommt, was die anderen Gruppen für ein Projekt bearbeitet haben und mit welchen Problemen sie "gekämpft" haben.

In diesem Jahr gab es wenig "Technikschlachten". Es war alles sehr kreativ. Es hat richtig Spass gemacht am Ende des Tages die ganzen Ergebnisse zu sehen. 

 

Das Projektvideo zu "Stimmungen" könnt ihr euch hier auf YouTube anschauen: "Stimmungen - Klostergeister 2023"

Dinge über dir, boden-nah, eilig

Fazit:

Es war wieder einmal sehr schön, trotz des durchgehenden, schlechten Wetters. Zu den ganzen oben beschriebenen Inhalten gab es zusätzlich noch einige Interessante Software-/ Fotobearbeitungstips von Boris. Ein anderer Teilnehmer hat uns die Sensorreinigung näher gebracht. Auch hier gilt: weniger Angst, einfach mal machen. Es hat mir wieder viel Freude bereitet diese Woche mit allen zu verbringen. Ein kleines Highlight für mich, war eine "Privatstunde" mit Boris, der uns in einer kleinen Gruppe erklärt hat, wie ich bei einem Shooting mit einem Model umgehen kann. Ich war in diesem Fall das Model und konnte so am eigenen Leib erfahren, was es für einen Unterschied macht, wie sich der Fotograf beim "dirigieren" und "fotografieren" verhält. Dieser Workshop bietet einfach tolle Möglichkeiten sich in der Fotografie weiter zu entwickeln. Ich werde das nicht zum letzten mal gemacht haben.